Messing
Messing ist eine Legierung aus den Metallen Kupfer und Zink. Die Wortherkunft ist umstritten, dürfte aber auf das lateinische Wort „massa“ für Metallklumpen, den entsprechenden griechischen Begriff „maza“ und das slawische Wort „mosengju“ zurückzuführen sein. Je nach Zinkanteil ist Messing bräunlich oder rötlich (bei geringem Zinkgehalt) bis weißgelb (sehr viel Zink), meist jedoch goldgelb, da die farbliche Ähnlichkeit zu echtem Gold vorrangig erwünscht ist. Messing ist härter als reines Kupfer, aber dennoch dünnflüssig und lässt sich blasenarm gießen. Abhängig vom Zusatz von Fremdmetallen lässt sich Messing außerdem auch in kaltem Zustand gut verarbeiten. Es wird zumeist in Schmelztiegeln direkt gemischt, dann kalt in Bleche, Bänder oder Draht gewalzt und schließlich vielfältig weiterbearbeitet.
Im Kunstbereich wird meist der sogenannte Tombak oder auch Goldmessing verwendet. Dabei liegt der Kupferanteil zwischen 72 und 90%, da hier die Eigenschaften zur Verarbeitung und auch der ästhetische Wert stimmen. Zu diesen Legierungen gehört auch Tafelmessing, das sowohl zur Schmuckfertigung als auch bei Uhren zur Anwendung kam und das Messing, das den Blasinstrumenten ihre charakteristische glänzende Färbung gibt.
Messing ist schon seit dem dritten Jahrtausend vor Christus bekannt und lässt sich in der klassischen Antike unter anderem durch Erwähnungen bei Cicero und Plinius dem Älteren nachweisen. Ersterer beklagte dabei auch den betrügerischen Verkauf von als Gold deklariertem Messing. Aufgrund der Weichheit und der physikalischen Eigenschaften wurde Messing bis zur Entwicklung moderner Schmelzverfahren und Zusatzstoffe fast ausschließlich für Kunst- und Kultgegenstände oder für Alltagsgegenstände verwendet, jedoch kaum als Werk- oder Baustoff. Im Mittelalter waren die Messingarbeiten des Rhein- und Maasgebiets sehr begehrt und auch das fränkische Nürnberg und das belgische Dinant hatten diesbezüglich eine große Bedeutung. Messing kam dabei vor allem in der Liturgie zum Einsatz, etwa auf Kron- und Armleuchtern, bei Taufgefäßen oder den charakteristischen Wandtellern in Schlössern und Herrenhäusern. Ein zeitgenössisches Beispiel für die Verwendung von Messing in der Malerei ist das Werk „Ich kann nicht schlafen, wenn die Arbeit ruht“ von Günter Brus.